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Bei den Kasachen der Mongolei Ust-Kamenogorsk, Ostkasachstan, 21.Juni 2006, 11.45 Uhr. Ein ohrenbetäubendes Geräusch kündigt den Start an. Die Propeller der Antonow-24 setzen sich in Bewegung. Im Inneren der Maschine warten 40 Passagiere auf den Abflug in die zweite Heimat – das kasachische Siedlungsgebiet in der Westmongolei. Die Maschine hebt ab und schon wenige Minuten später streicht der Schatten des Flugzeugs über die bewaldeten Bergrücken des Altai. Der Lärm lähmt währenddessen die Ohren. Angestrengt unterhalten sich viele Reisende auf Kasachisch. Es geht um das Leben in der Mongolei und in Kasachstan, Bekanntschaften und Familie. Viele Studenten kehren heim für den Sommer, Familien mit Kindern, sogar eine alte Frau mit Krückstock. Ich döse weg…. mehr
Auf den Spuren der Seidenstraße ins alte Jassy Anfang April in Almaty. Zaghaftes Grün wagt sich heraus. Und verbreitet Frühlingsstimmung vor dem Weiß der Bergkulisse am Horizont. Ganze Meere von Tulpen schmücken die Mittelstreifen der viel befahrenen Hauptstraßen. Mehr als 20 Grad und Sonnenschein lassen das Wintergrau verschwinden. Und locken die Menschen zurück aufs Pflaster. Zierliche Frauen balancieren in Absatzschuhen über den unebenen Asphalt. Das Volk der Männer befreit sich von ihren schwarzen Lederjacken. Und selbst die sonst verdunkelten Scheiben der Luxuskarossen werden ein extra Stück heruntergekurbelt, um den lauen Wind nach innen und die Bässe nach außen zu lassen. mehr
Im Land des Sonnenkönigs Durch das Zugfenster dringt nur gedämpftes Licht. Dahinter eine Landschaft aus niedrigen Lehmbauten und aufgeweichten Straßen. Typisches Winterwetter im Süden. Sturzregen in Schymkent, dem Zentrum Realkasachstans, wo Russisch nur Zweitsprache und frisch gegrilltes Hammelschaschlyk Hauptspeise ist. Und wo der Orient viel näher scheint als anderswo. mehr
Auf Nomadenpfaden durch den Tien Shan Es war Mitte September und in den Bergen wurde es allmählich kühl. Unser Taxifahrer hoch zur Wasserkraftanlage hatte uns gewarnt. Wodka mitnehmen sei empfehlenswert. Dicht ins Auto gedrängt saßen wir da und schüttelten nur verständnislos den Kopf. „Wir sind Sportler und schaffen das auch ohne Alkohol“ gaben wir ihm zur Antwort. mehr
Skizzen entlang der Trasse Wie ein Geistesblitz kam es über mich. Die Erinnerung an die letzte Reise gen Osten. Konnten sich die Fahrtzeiten so geändert haben? Ein Sprung aus der Dusche und ein erneuter Blick ins Ticket. Nur noch eine Stunde bis zur Abfahrt, ich hatte mich geirrt! Keine Zeit blieb mehr für lange Abschiedsszenen, schnell musste es jetzt gehen. Mit dem Auto von Potsdam nach Lichtenberg, ein weiter Weg. Auf regennassen Strassen quer durch die Hauptstadt. Die Scheibenwischer gaben ein fast unwirtliches, verschwommenes Bild frei, die Dunkelheit senkte sich über die Siegessäule, das Brandenburger Tor. Tief hingen die Wolken, knapp nur überm Fernsehturm. Ein melancholischer, zugleich überstürzter und dennoch sehr passender Abschied. Am Bahnsteig der Zug Berlin-Kiew, noch 10 Minuten. Noch einmal durchatmen und los ging es. mehr |
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